Tuesday, 28 February 2012

Nächstes Mal

Hab den Job nicht bekommen, man hat mir aber gesagt, ich sei im Interview souverän gewesen. Immerhin.
Tja, wenigstens hab ich überhaupt Arbeit, ds dachte ich mir zum Beispiel heute, als eine nue Kolleginuns mitteilte, sie müsste nächste Woche leider schon wieder gehen. Die war gerade 2 Wochen da. So kann's halt auch gehen.
Heute dann hat man uns mitgeteilt, dass es im April kaum Arbeit gibt, und wir uns daher ohne Probleme frei nehmen können, gerne auch unbezahlt. Und weill ich sowieso im April Urlaub habe, kratzt mich das jetzt alles weniger.

Ich spiele allerdings mit dem Gedanken, noch ein paar unbezahlte Tage am Ende des Monats zu nehmen.

Steve McQueen hat außerdem vorgeschlagen, ein langes Wochenende nach Berlin zu fahren, weshalb ich im Mai also auch wieder extra frei hab :).

Im Juni ist dann Jubiläum, und im August ist mein Geburtstag offizieller Feiertag (find ich gut, dass das endlich mal berücksichtigt wird. Niemand sollte an meinem Geburtstag arbeiten müssen, jawohl!)

Geht doch alles, oder?

Und das mit dem Job... Gut, ist ärgerlich. Aber am Ende sag ich mir, dass iich froh sein kann, überhaupt Arbeit zu haben, und es gibt wirklich schlimmeres, als im April frei zu haben.

Saturday, 25 February 2012

Fasten

Wie der regelmäßige Leser weiß, spielt Religion in meinem Leben keine Rolle.
Trotzdem hab ich mich entschlossen, dieses Jahr zu fasten. Na ja, mehr so fasten light.
Auf alles will man ja nun auch nicht verzichten. Für mich hat das aber jetzt auch eher keinen spirituellen Hintergrund, sondern einen Gesundheitlichen.

Bis Ostern heißt es daher für mich: Kein rotes Fleisch. Kein Rind, kein Lamm, keinen Speck.
Hähnchen und Fisch sind erlaubt, versuche ich aber auch zu reduzieren.

Und Ihr so?

Thursday, 23 February 2012

Montags Maler

Man rief mich heute an und verschob den Termin zum Einstellungsgespräch auf (warscheinlich) Montag.
Großartig, dabei habe ich mir für heute nur mit biegen und brechen freinehmen können.

Ich finde das ja eh großartig, wenn potentielle Arbeitgeber im Minutentakt ihre Meinung über passende Termine ändern, und dann erwarten, dass man auch brav vor der Tür steht. Wenn die mich nehmen, würde ich mir ja auch nicht von heute auf am besten gestern einfach so frei nehmen können.
Ich muss also, um das hinzukriegen, meinen derzeitigen Arbeitgeber belügen. Super.



AAAH warum können Menschen nicht einfach mal bei ihren Zusagen bleiben???
Ging doch früher, vor Internet und Mobiltelefonie auch???

Tuesday, 21 February 2012

Däumchen drücken!

Ich hab ein Jobinterview! Endlich scheint sich auf dem Arbeitsmarkt wieder etwas zu tun, denn endlich flattern Angebote herein, deren Inhalt mir nicht ein "Wollt Ihr mich verarschen?" entfahren lässt, sondern handfeste, Perspektive bietende Stellen, die sogar in die Richtung gehen, die mir nach Studienende vorschwebte.
Einmal Medien basierte Marktanalyse, dann noch ein Editorialposten in einer Zeitschrift.
Auf den ersten habe ich mich bereits beworben, und noch am selben Tag einen Anruf von der Headhunter-Firma bekommen, dass ich ihnen gefalle und sie mich vorschlagen möchten. Heute hab ich dann den Termin für's Interview bekommen.

So siehts aus:
-Global Player mit Hauptsitz inden Staaten
-Sehr viel näher an meinem Wohnort = weniger Zeitverschwendung (und Geld!!!) mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ich kann da locker in unter 20 Minuten hinradeln).
-Sehr viel mehr Geld (macht auf den Monat nach Steuer um die 700 Pfund mehr)
-Endlich geregelte Wochenenden (und keine Not, am Wochenende arbeiten zu müssen, um den Gehaltsscheck aufzubessern)
-Bessere Arbeitszeiten (keine Frühschicht um 7.30 mehr und kein um 6 Uhr aufstehen mehr!!!)

All das würde dazu führen:
-Mehr Geld = Mehr sparen = kann flexibler planen
-Besser geregeltes Sozialleben, weil nicht mehr vor dem Hahnenkrähen aufwachen müssen.
-Vorzeigbare Referenzen.

Wollen wir mal hoffen, dass das alles so hinhaut :)

Sunday, 19 February 2012

Immer wieder Sonntags

Ruft mich die Arbeit. Und als ob Sonntags 6 Stunden im Büro sitzten nicht schon schlimm genug wären, so kommt ja noch die liebe Pendelei dazu. Jetzt ist es so, dass ich am anderen Ende der großen Stadt wohne, weshalb mich das jeden Morgen eh schon mal 49 Minuten kostet, und auch nur deshalb, weil ich das Glück habe, direkt an der Verbindungsstrecke zu wohnen, die in einem zur Arbeit fährt.

Merke: Normal wären das also am Sonntag um die 8 Stunden, die ich mit Arbeit zu tun habe.

Jetzt ist es aber so, dass sich die große Stadt gegen den Willen der Bürger, die direkt davon betroffen sind und schon seit Jahren immer absurdere Summen dafür zahlen müssen, ein Groß-Sportereignis eingeplant.
Weil dafür aber weder Ressourcen noch Infrastruktur da sind, zahlen wir uns dumm und dämlich.
Manch einer zahlt zum Beispiel alleine für die Fahrt zur Arbeit 30% mehr, bei mir sind es "nur" 4 Pfund in der Woche. Na herzlichen dank.
Anzunehmen ist jetzt, dass aufgrund der exhorbitanten Ausgaben, die uns durch Steuern und Gebühren abgehalten werden, die öffentlichen Dienste wie am schnürchen laufen sollten. Richtig?
Denkste! Seit 5 Jahren ist das öffentliche Verkehrsnetz am Wochenende komplett zu vergessen. Und mit komplett meine ich komplett.

Ich habe heute 4!!! Stunden gebraucht, um in die Arbeit zu kommen, weil die meißten Linien komplett ausfielen, und der Zielort nur durch extrem umständliche Umwege zu erreichen war.
Das rechtfertigt natürlich total, dass ich schon seit Jahren dafür zahle, dieses komplett nutzlose Netz in Anspruch nehmen zu müssen.

Und wofür? Damit ich im Juli/August wegen der ganzen Touristenströme auch nicht in die Arbeit komme.
Der Bürgermeister war sogar dreist genug, den Bürgern dieser Stadt, die er ja eigentlich repräsentieren soll, nahezulegen, sie würden sich die drei Wochen doch am besten frei nehmen und weg fahren.
Na klar, und wer zahlt dann meine exhorbitante Miete?

Sie mich auch, Herr Johnson!


PS: So toll das mit so Spielen klingen mag, freut euch über jedes Mal, das der Krug an euch vorbei gereicht wird.

Wednesday, 15 February 2012

Trotzky

Auf der Insel heute großer Aufschrei:
Whitney Housten war Lesbe!
Meine natürliche Reaktion zum Thema:
Na und?
Leider scheinen das nicht alle so gelassen zu nehmen. Peter Tatchell, der hierzulande als einer der Vorreiter der Gleichberechtigungsbewegung gilt, hat es doch tatsächlich gewagt, zu sagen, Whitney sei in einer lesbischen Beziehung am glücklichsten gewesen.
Auch hier meine Reaktion: na und?
Problem bei denen, die jetzt zeter und mordio schreien: Er hätte taktvoller Weise bis zumindest nach der Beerdigung warten sollen, bis er diese ach so schocking News unter die Leute bringt.
Rekapitulieren wir: Popstar stirbt nach jahrelangem Drogenmissbrauch viel zu jung.
Aber die wahre Tragödie ist, dass sie eventuell lesbisch war?
Wieso sollte man diese "Tatsache" sofern es denn stimmt, verheimlichen, als sei es ein kleines, schmutziges Geheimnis, für das man sich schämen müsste, oder noch schlimmer: das im Nachhinein das Andenken an den verstorbenen Menschen beschmutzt.
Das macht mich traurig. Drehten wir die Sachlage um, so mit Whitney als geoutete Lesbe, deren heimliches Drogenproblem zu Tage gefördert worden wäre, so hätte ich die Reaktion noch verstanden. Wie Tatchell es selbst getweetet hat:

"Shocked that many  fans think it's an insult to say she loved a woman     "

Fans wohlgemerkt, die ihre Drogenabhängigkeit zumindest toleriert haben. Drogen also kein Problem, aber dass sie eventuell eher auf Frauen stand muss verschwiegen werden?

Und wieso produziert eine Nachricht wie: XY steht auf Frauen/Männer" immer noch Wellen?
Kann ich dann bitte auch baldigst Newsflashs alla "Schockhorror! Jennifer Aniston steht auf Männer!" haben?
Und wenn wir schon mal dabei sind: Kann man sich vielleicht generell mal weniger mit dem beschäftigen, was bei anderen Leuten im Schlafzimmer passiert, oder besser: Entspannter damit beschäftigen, was bei anderen im Schlafzimmer passiert?
Können wir einfach mal akzeptieren, dass der Mensch nun mal nicht nach Schema X funktioniert und nicht funktionieren kann? Dass man einfach keinen Einfluss darauf hat, in wen man sich verliebt?
Und dass es doch eigentlich auch gar keine Rolle zu spielen hat (außer für die direkt Betroffenen), wen man sich da ausgesucht hat.
Die wahre Tragödie an der ganzen Sache ist doch (vorausgesetzt das stimmt so alles), dass es hier um jemanden geht, der geglaubt hat, diesen wichtigen Teil der eigenen Persönlichkeit verstecken zu müssen.

Gestern zum Beispiel war Steve McQueen's und mein 1. Jahrestag. Es war perfekt. Ich war rundherum glücklich und dachte noch vor mich hin, dass es schön wäre, wenn es allen Menschen, die ich mag, wie mir ginge. Tut es aber nicht, und kann es auch noch nicht, solange Freunde von mir, die es in allen Formen und Farben, und allen Orientierungen gibt, selbst im besten Fall immer noch überlegen müssen, wie sie ihren Eltern sagen, dass der neue Freund eine Freundin ist, anstand einfach sagen zu können: Ich bin verliebt! Und mit nichts anderem als geteilter Freude rechnen müssen.
Solange man sich überlegen muss, ob man Schläge riskiert, wenn man sich auf offener Straße küsst.
Ob man im Beruf benachteiligt wird, weil man mit einem Mann zusammen wohnt.
Freunde, immer wieder gefragt werden, wie das denn so sei, mit einem Partner gleichen Geschlechts, und ob das nur eine Phase ist (Mal ehrlich, wie viele von euch, die hetero sind wurden das schon mal gefragt)?
Solange es die Unbeschwertheit frisch verliebter Pärchen denen vorbehalten bleibt, die dem Schema X entsprechen, werden alle anderen mit oben Genanntem (und noch mehr) zumindest in Teilen konfrontiert. Was bedeutet, dass sie zwar in jedem Fall glücklich sein können und hoffentlich auch sind, aber eben TROTZ dieser Umstände.

Und dieses dumme TROTZ hätte ich gerne beseitigt. Genauso wie die Umstände.

Damit wir alle ungehindert dessen, zu wem es uns zieht, mitten in der Nacht angeheitert und glücklich durch die Straßen tanzen können, ohne auch nur eine Sekunde an Gedanken verschwenden zu müssen, die überhaupt keine Daseinsberechtigung haben.
So wie ich gestern.

Sunday, 12 February 2012

Seestern

Ich bin in den 80ern geboren. Das hatte zur folge, dass ich bereits in jüngsten Jahren extrem seltsamen, und kurzlebigen Moden ausgesetzt war. So hatte meine Cousine mir beispielsweise gerne mal Klamotten mitgebracht, die sie auf diversen Einkaufstrips mit ihren Freunden gefunden hatte.
Wake me up before you go go
Darunter befand sich auch ein pinker Seestern Jogginganzug, bestehend aus einem einzigen Teil, der so pink war, dass man davon selbst in den 80ern Augenkrebs bekam.
Aber worauf ich damit hinaus will:
Ich trug nun also diesen Anzug, gepaart mit meinen beige/pinken Adidas Klettverschlkuss schuhen, meinen Spiegelverglasten pinken Rayban Aviators und zur Palme frisierten Haaren, Und betrat was allgemein als meine Tanzdecke bekannt war.

Hey! Ich war drei! Das ist alles total ok!

Auf Musik Videos stand ich nämlich mal richtig, je bunter desto besser. Erasure? John Farnam? George Michael? Nehmen wir alles mit!
Dead or Alive? Erst recht!

Und jetzt zum Teil, der mich euch das alles erzählen lässt:
Ich hab da also auf meiner braunen Schäfchendecke abgehottet bis zum geht nicht mehr.
Und das tat ich auch zu Whitney Houston's "I wanna dance with somebody".

Selbst Jahre später hätte ich nie gedacht, dass sie das traurige Ende nimmt, dass sie jetzt endlich eingeholt hat.
Machen wir uns nichts vor. Jeder, der geglaubt hat, man könne auf Jahrzehnte seinen Körper so missbrauchen, wie sie es getan hat ohne Konsequenzen davon zu tragen, ist naiv.
Crack ist (vielleicht noch mit Meth, aber davon sind wir bislang in Europa verschont, jedenfalls wenn man sich die Epidemie in den Staaten anschaut) vielleicht die einzige Droge, die nicht die Armen diskriminiert.
Auf Heroin lässt es sich wunderbar alt werden, vorausgesetzt man kann es sich leisten, reinen Stoff zu beziehen. Deswegen sterben da immer nur arme Schlucker dran, oder nicht ganz so arme, die trotzdem unreines Zeug angedreht bekamen.
Das gleiche gilt für Cocain, oftmals ist es halt wirklich der Dreck, der beigemischt wird, der einen umhaut.
Bei Crack ist das anders. Crack ist es wurscht, ob du in einem Palast lebst oder nicht, es zerstört dich so oder so. An Crack ist nichts was fälschlicher Weise als glamourös verstanden werden könnte. Crack zerstört alles, was von dem Menschen der man einmal war, noch übrig ist.
In meinem Stadtteil gibt es einige, die auf Crack hängen, und bei vielen, die schon länger drauf sind, ist das Menschliche mittlerweile abhanden gekommen, weil das Gehirn so zerstört ist, dass es kaum noch funktioniert. Wie ein Parasit hat die Droge ihren Wirt dazu abgerichtet, nur noch damit beschäftigt zu sein, den  nächsten "Hit" zu beschaffen, und gerade genug Zeit dafür aufzubringen, den Wirtskörper am laufen zu halten.
Unter diesen Vorraussetzungen sehe ich es schon fast als Wunder, das Whitney nicht früher gegangen ist.
zwei Jahrzehnte auf Crack wünsche ich meinem schlimmsten Feind nicht.

In dem Sinne: RIP Whitney, du hast es endlich hinter dir.


Und falls das Video in eurem Land nicht freigeschaltet ist, schaut mal HIER.
Könnte ja auch anderweitig praktisch sein. Oder so.

Friday, 10 February 2012

Pietät

Ich bin ja grundsätzlich der Meinung, dass es keine richtige Art zu trauern gibt.
Dass jeder, der einen Trauerfall erlebt, das für sich ausmachen muss, wie damit umgegangen wird (außer in den Fällen, wo Trauer in Depression umschlägt, und dann vielleicht doch Hilfe von außen kommen muss, zumindest wenn man aus dem Loch nicht mehr heraus kommt).

Diese Entscheidung aber, denke ich, sollte bei denjenigen liegen, die es direkt betrifft.

Heute auf der Arbeit, wurde einer Kollegin ein Anruf durchgestellt. Das ist bei uns extrem ungewöhnlich, da arbeitsintern nur direkt oder per email kommuniziert wird (alleine schon um Missverständnisse zu vermeiden). Mir war direkt klar, was passiert war, denn sie hatte einmal im Team verlauten lassen, dass ihr Vater schwer krank sei. Als mich die anderen im Team fragten was los sei, sagte ich ihnen dass ich vermute, es hätte etwas damit zu tun. Das tat ich nur, weil diejenigen, mit denen ich sprach, ohnehin um die Situation wussten.

Leider nahm das eine aus unserem Team zum Anlass, den Tod des Vaters zu verkünden, obwohl wir noch gar nicht wussten ob es denn stimmt. Am schlimmsten daran fand ich vor allem, dass sie das Leuten erzählte, die von der Ausgangssituation gar nichts wussten, und die, wie ich finde, das alles auch gar nichts anzugehen hat, es sei denn, die Kollegin entscheidet sich dazu es ihnen zu erzählen.

Daneben fand ich auch, dass jetzt jeder, der sonst nicht viel mit ihr zu tun hat, plötzlich auf sie los lief, als sie in Tränen zum Platz kam, fragend, was passiert sei. GEHT EUCH NICHTS AN!
Ich hasse solche Sensationsgier. Wenn sie will, wird sie es erzählen. ENDE.
Aber schon innerhalb kürzester Zeit war sie umringt von Menschen, die auf sie einredeten.
Und das, obwohl sie eigentlich nur mit ihren Freunden im Büro darüber gesprochen hätte.
Reicht doch auch, oder? Ich hasse es wenn mal was in der Art passiert, und diese Zwagsbekanntschaften so tun als ob sie selbst direkt betroffen seien.

Dem Fass den Boden schlug aber die Kollegin neben mir aus.
Die fing nämlich an plötzlich wie eine Sirene zu heulen, schnufte und schluchzte was das Zeug hielt.
Ich fand das nicht nur unangemessen sondern direkt bizarr.
Die hat mit der Kollegin direkt nichts zu tun, was über Arbeit hinaus geht. Die kennt den Menschen nicht, der da gestorben ist, noch weiß sie besonders viel über die Trauernde.
Sitzt aber dann da und heult wie eine junge Kriegswitwe.
Wie grotesk ist das denn???
Mal abgesehen davon dass ich das etwas asozial finde, wenn man auf diese Art und Weise die Aufmerksamkeit auf sich ziehen muss.
Wenn einen das mitnimmt, dann ist das gut und schön, aber muss man denn vor dem eigentlichen Trauernden so ein Spektakel veranstalten? Ich würde mich komplett verarscht fühlen, wenn ein fast Fremder sowas abzieht.

Oder wie seht Ihr das?

Wednesday, 8 February 2012

Vaters Freuden

Ich hatte ja mal an andere Stelle angedroht, ein paar Stories über meinen alten Herrn unter die Leute zu bringen.
Heute werde ich dem aus Gründen auch endlich nachkommen.

Aber von vorn.

Ihr habt doch alle bestimmt eine Macke, oder?

Also eine Macke in der Art, dass Ihr Dinge tut, die andere, sagen wir mal, zumindest leicht verschroben finden?

Nein?

Mein Dad besteht so zu sagen nur aus Macken, und eine davon werde ich jetzt mal ereutern.
Er ist nicht gerade der extrovertierteste Mensch, und bestimmt auch  nicht der geselligste. Und wenn man auf einen Anruf von ihm wartet, kann das auch schon mal Tage bis Wochen dauer. Emails gibt es auch keine, und Pakete etc. erst recht nicht.

Aber Briefe, die kriege ich zu genüge. Bestimmt einmal im Monat trudelt da ein bekannter Umschlag mit Comic Sans-Aufdruck ins Haus (ja, ich weiß -.-).
Was mich dort allerdings erreicht sind keineswegs emotionale Ergüsse.

Ich bekomme Zeitungsartikel.

Genaugenommen handelt es sich dabei auch nicht direkt um Artikel (die Originale hat er zuhause in einem Ordner abgeheftet), sondern um Fotokopien von Artikeln, die er mit gelbem Highlighter bearbeitet hat (damit mir die wichtigen Stellen nicht entgehen).
Diese Artikel sind meistens schlecht recherchierte Füllartikel aus dem Lokalkäseblatt, deren Sinn darin besteht, Platz zwischen den Anzeigen zu füllen.

Es handelt sich dabei um folgende Kaliber:

-Krebsgefahr durch iranische Pistazien!
- Windowssicherheitslücke potentielle Gefahr für Kleinunternehmer!!!
- Opera von VTRFU als Browser empfohlen!
- Laptop Ladegeräte: Brandgefahr!
- Welpen aus Nigeria nicht echt!


Diese werden dann gerne auch noch mit Warnhinweisen auf Post-Its für mich versehen, falls ich durch die Artikel selbst noch nicht eingeschüchtert genug bin, um mir einen Luftschutzbunker zu bauen (Laptop Ladegerät aber bitte draußen lassen!).

Noch nicht einmal ist es bisher vorgekommen, dass diesen bizarren Briefsendungen auch nur ansatzweise eine persönliche Notiz beigelegen hätte.

Und trotzdem trudeln diese Briefe immer wieder ein.

Nur für den Fall, dass ich vielleicht doch einen nigerianischen Labrador möchte.

Saturday, 4 February 2012

Noch so'n Sonntag

Und wiedermal hab ich Idiot zugesagt morgen ins Bro zu fahren. Diesmal gottseidank "nur" 6 Stunden, statt 8 wie letzte Woche. Aber weil das alles ja zu einfach ist, muss heute auch noch unbedingt Schnee fallen.
Dabei ist das Verkehrsnetz hier Sonntags wegen Ausbesserungsarbeiten eh die Hölle, weshalb so eine Fahrt ans andere Ende der Stadt auch mal gerne doppelt so lang dauern kann.

Und weil die Insulaner jedes Jahr aufs neue behaupten, es würde ja nie Schnee fallen, kann das morgen auch wieder ein Spaß werden.

Gut auch: die haben die ganze Woche wie die Weltmeister gestreut, dabei gab es weder Schnee noch Bodenfrost. Denkt aber jetzt jeder, dass ja vorgesorgt ist.
Dass das Zeug aber vom Schnee bedekt wird, und daher überfriert, daran denkt mal wieder niemand, und deshalb ist auch spätestens morgen das Geheule wieder groß.

Dabei ist das doch wirklich nur ein bischen Schnee :(