Saturday 31 March 2012

Einschnitte

Wie bereits berichtet, war ja gestern der letzte Tag einiger Kollegen, wenn auch, so hoffen wir, alles nur vorrübergehend.
Schockierend war dann aber, dass wir gestern in einem Spontanmeeting erfahren haben, dass der Mutterkonzern mal eben beschlossen hat, deren Amerika-Sproß quasi komplett dicht zu machen, was auch bei uns zu einigen Jobverlusten geführt hat.
So leid mir das menschlich für alle Betroffenen tut, aus Konzernsicht war es das Beste, was die machen konnten. Von dem Zweig kam nämlich hauptsächlich Mist, den 1) keiner kaufen wollte und der 2) das Vertrauen in bessere Produkte unsererseits geschädigt hat, was wiederrum dazu führte dass die 1) keiner kaufen wollte.
Und gleichzeitig wurde da ein riesen Aufwand mit Personalkosten betrieben, den man sich, wenn man sich auf die Qualität derer Arbeit beruft, einfach nicht erlauben kann (Furz sitzt quer? Let's have a Meeting! In a bar!).
Das heißt konkret: Die Produkte von denen die gut gehen, bleiben erhalten, der Rest kann woanders versuchen Kunden zu vergraulen (und Kollegen, aber das sind Geschichten mit ganz anderem Kaliber).

Interessanter Weise ist unser Department davon nur minimalst betroffen, was zeigt dass die große Mutterfirma mit uns ganz zufrieden zu sei scheint, und das ist mal wirklich keine schlechte Ausgangssituation!

Montag erfahren wir mehr, die Chefetage lässt sich dazu herab, mit uns zu kommunizieren. Das passiert auch nicht häufig. Spannende Zeiten, wenn auch nicht unbedingt bequem.

Thursday 29 March 2012

Invasion of the Body Snatchers

Ich glaube, das Außerirdische unseren Planeten unterwandert, und den Körper Steve McQueens befallen haben.

Dieser hat nämlich gestern vorgeschlagen, wir könnten doch im September (!) meine Eltern (!!!) besuchen fahren.

Ganz von sich aus! Und gemeint, man könne ja von Donnerstag bis Montag bleiben.
Und Hotels soll ich auch schon mal raussuchen. Man könne ja dann einen Abend zu den Eltern und falls es spät wird, da übernachten, und sie ansonsten nach in die Große Stadt kommen lassen und sie zum Essen einladen.

Werde heute Abend mal schauen, ob es äußerliche Anzeichen einer Feindlichen Übernahme gibt.

Wednesday 28 March 2012

Stress am Morgen

Mach ich mir, wenn ich bis 13.30 noch nichts von Steve McQueen gehört habe. Stelle mir allerhand Schreckensszenarien vor, in denen er sich plötzlich nicht mehr für mich interessiert (unwarscheinlich), oder aber ganz furchtbare Laune hat (zumindest das wäre eine realistische Option.). Männer PMS ist übrigens ganz real.

Ich denke mir also den ganzen Tag, was los ist, schließlich habe ich auch am Abend zuvor nicht all zu viel gehört (untypisch), und frage mich, was jetzt schon wieder passiert sein muss.

Dann sehe ich, dass ich in meiner Arbeitsmailbox eine neue Junk Mail habe.

hm?

"I like holding hands with you xx" - 9.42 weds 28th 2012

Geht doch! :)



PS: Scheiß Mailfilter!

Monday 26 March 2012

Vertagt

Die Entscheidung, wer von uns seine Sachen packen kann, wurde auf nächste Woche verschoben. Das heißt ich kriege meinen Urlaub auf jeden Fall bezahlt, und habe, im schlimmsten Fall, zwei Wochen extra unbezahlt, bevor es weiter geht. Könnte alles schlimmer sein, oder?

Saturday 24 March 2012

Welle

Gestern fing dann die große Entlassungswelle an. Statt der angekündigten 10-12 pro Schicht waren es 24. Darunter auch Freunde von mir. Alles in allem ein Dreckstag für alle. Wir sind am Montag dran. Chancen bestehen, dass ich bleiben kann, aber wenn nicht, dann ist das auch kein Beinbruch, denn ich habe vorgesorgt. Im Mai soll es dann wieder mehr zu tun geben, hätte ich bis dahin also nichts neues gefunden, könnte ich immer wieder zurück. Bis ich aus dem Urlaub komme, werde ich mich damit allerdings nicht groß stressen.
Mehr leid tut es mir für die anderen, viele sagen, sie werden in die Heimat zurückkehren, wenn sie gezwungen sind zu gehen. Sich so sehr auf einen Vertrag wie unseren zu verlassen, dass man gezwungen ist, solche Maßnahmen zu ergreifen, kann ich ehrlich nicht ganz nachvollziehen. So ist das mit einer Vollzeitanstellung auf 0-Stunden Basis nunmal. Wenn man gebraucht wird, hat man zu tun, wenn nicht, muss man umdisponieren können.
Wir werden sehen, was passiert, aber im Großen und Ganzen bin ich gelassen. Unsere Ausgangssituation ist besser als die Anderer, und ändern kann man daran eh nix. Und ganz ehrlich: Bei dem aktuellen Wetter gibt es schlimmeres, als im Sommer nicht um 6 Uhr aufstehen zu müssen.

Friday 23 March 2012

Berlin, Berlin

Nachdem Hamburg Steve McQueen schon auf voller Länge überzeugt hat, ist dieses Mal Berlin dran.

Flug und Hotel sind gebucht, jetzt heißt es ran an die Recherche!

Kann hier jemand gute Restaurants, Bars, Clubs etc empfehlen?

Ich freu mich schon so!

Thursday 22 March 2012

Kopflos II

Ich hab ja vor einiger Zeit mit dem Laufen angefangen, und meine Route geht genau an jenem Kanal vorbei, aus dem man den Torso der Soapdarstellerin gefischt hat. Seit dem hatte ich immer den Gedanken im Hinterkopf, was wohl mit den Teilen des Opfers passiert ist, die man noch nicht gefunden hat. Ein Arm ist mitlerweile im wahrsten Sinne des Wortes aufgetaucht, aber trotzdem hat man ein mulmiges Gefühl, da dann lang zu laufen.

Und vor meinem Lauf sag ich noch, dass ich genau sowas befürchte. Und was ist?

Kaum lauf ich da heute lang, ist direkt vor mir eine Polizeisperre. :-/.
Jede Menge Streifenwagen fahren seit dem hin und her, der Bereich vom Kanal ist abgesperrt.
Bislang hab ich noch nicht rausgefunden ob sich mein Verdacht bestätigt, aber in jedem Fall muss was schlimmes passiert sein, sonst wäre da keine komplette Sperre.

Und wiedermal bin ich näher dran, als mir lieb ist.

was zuletzt geschah:

- Ich hab die letzten sechs Wochen mit einer Ausnahme jeden Sonntag im Büro gesessen, auch deshalb war es hier ruhiger.

- Wenn man die meiste Zeit seines wachen Daseins bei der Arbeit verbringt, dann passiert einem nicht all zu viel Spannendes.

-Als dank für die ganze Wochenenden, die wir geopfert haben, bekamen wir dann heute mitgeteilt, dass 15% unserer Abteilung (auf beide Schichten verteilt, aber trotzdem) sich bald was neuen suchen können. Wen es trifft, erfahren wir aber erst am Montag. Toll. Im Juni soll es dann wieder mehr zu tun geben, weshalb ich im allerschlimmsten Fall dann bis dahin einfach frei habe.

- Im April habe ich Urlaub (oder ganz frei, ha!) und besuche meine Familie. Da ist eh schon alles gebucht. Bis dahin brauche ich mich also nicht stressen.

- Im Mai sind dann Steve McQueen und ich auch ein langes Wochenende weg. Vor Ende Mai brauch ich also gar nicht erst anfangen zu suchen (vor allem nicht, wenn die realistische Möglichkeit besteht, dass ich im Juni wieder angestellt werde).

-Es kann ganz genauso gut sein, dass ich gar nicht betroffen bin.

Monday 12 March 2012

Kopflos

Etwa 200m von meiner Wohnungstür ist ein Kanal. An dessen Brücke sich ein Bekannter einer Freundin aufhing und aus dem man letzte Woche einen weiblichen, kopflosen Torso gefischt hatte. Da zur gleichen Zeit eine ehemalige Seifenopernschauspielerin verschwand, zählten viele bereits eins und eins zusammen, und sollten Recht behalten. Angeblich wurde ihr Bruder in Gewahrsam genommen.
Wo das ganze sich ereignete, weiß man nocht nicht, aber der Fundort liegt an der Strecke, an der ich immer lang laufe.

Irgendwo werden jetzt Leute sitzen, und denken, dass das alles schrecklich ist, aber einem selbst, gottseidank, sowas ja nie passiert.

Das hat das Opfer bestimmt auch mal gedacht. Macht richtig mulmig.

Friday 9 March 2012

Die verlorenen Jungs - update

Da erfährt man dann vom dem, der es raus geschafft hat, dass das Ganze schon seit 2 Jahren so geht.

Dass der andere Leute überfällt, einbricht, und selbst seinen besten Freund beklaut.

Dass er regelmäßig wegen Infektionen im Krankenhaus ist.

Dass er im Knast warscheinlich nur noch tiefer rein rutschen würde.

Dass es nicht "nur" Heroin ist, sonder auch Crack. Scheiße.

Dass er das ganze demjenigen zu verdanken hat, der auch schon selbst Schlagzeilen gemacht hat, weil er Mitte der 00er Jahre mit einem Model zusammen war, deren Nase ein Gespür für Schnee hat(te).

Dass er wirklich so dumm war, gerade von dem Volltrottel auch nur irgendetwas anzunehmen.

Dass es schon länger geht als gedacht.

Dass er viel mehr getäuscht hat, als wir alle dachten.

Dass man sowas nicht unbedingt merken muss, jedenfalls nicht am Anfang.

Dass wenn man es merkt, die Kacke schon am dampfen ist.

Dass es wirklich jeden Treffen kann, egal wie der familiäre Hintergrund.

Dass man immer denken wird, man könne etwas tun.

Dass nur er alleine etwas tun kann.

Dass er das warscheinlich nicht wird.

Dass ich damit rechnen muss, noch vor dem Ende dieses Jahrzehnts Freunde begraben zu müssen.

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Muss ich jetzt erstmal alles verdauen.

Saturday 3 March 2012

Zwei dumme

Woran merkt man, dass man mit dem richtigen Menschen zusammen ist?
An den Gefühlen für den anderen?
An rationalen Merkmalen?

Oder vielleicht daran, dass man zu zweit nur deshalb im Pub um die Ecke sitzt, weil beide Schuhe tragen, die viel zu klein sind (aber schön!) und man zu stolz ist, zuzugeben, dass einem die Quanten schmerzen? Solange, bis man es dann endlich tut, sich gaaanz langsam zur Pizzeria am Ende der Straße schiebt, ganz gewollt grazil natürlich, als sei es Absicht, und im Kollektiv froh ist, nicht weit zurück zu müssen?
Nur um gemeinsam glücklich zu seufzen, sobald die Übeltäter endlich runter sind?

Wer kann schon sonst von sich behaupten, einen Mann an seiner Seite zu haben, der Schuhe aus den gleichen blöden Gründen kauft wie ich <3

+10 Gummipunkte in der Disziplin "Blind Verstehen"!

Thursday 1 March 2012

Die verlorenen Jungs

Ich hab ja schon mal berichtet, dass Freunde von mir vom rechten Weg abgekommen sind, und sich fleißig ihr eigenes Grab schaufeln.

Verlorene Jungs im wahrsten Sinne des Wortes - leider.

Um so schöner ist es dann, von einem der Betroffenen zu hören, dass er die Stadt verlassen hat, seinen Eltern seine Sucht eingestanden hat, erfolgreich entzogen hat, und bald ein Studium anfängt.

Zwar haben so einige andere schon vor ihm behauptet, jetzt ernst machen zu wollen, aber keiner von denen schien sein eigenes Problem so gut erkannt zu haben. Es hat sich jedenfalls niemand sonst so konsequent der Quelle des Elends entzogen wie er.
Seine beiden besten Freunde hängen immer noch sau tief drin, die einfach aus seinem Leben auszuschließen, bedeutet einen riesen Schritt.

Ich bin so froh, dass aus der Ecke endlich gute Nachrichten kommen!