Monday 30 July 2012

Manchmal


Manchmal denke ich, dass ich meinen Job nicht mehr lange mache, weil man endlich merkt, dass ich unfähig bin.

Manchmal denke ich, dass man endlich merkt, dass ich meinen Abschluss nur durch Blenderei bekommen habe.

Manchmal denke ich, dass meine Freunde eigentlich auch bald merken müssten, dass ich eigentlich sau langweilig bin.

Manchmal denke ich, dass es auch Steve McQueen so langsam mitbekommen sollte, dass ich weder so gewitzt/süß/intelligent/hübsch etc bin, wie er es von mir zu denken scheint (da ist garantiert Blendwerk im Spiel).

"Und morgen wachst du auf und denkst,
 'in dieser Hose seh ich fett aus!'"
Manchmal denke ich, dass ich selbst zum Katze füttern zu doof bin.

Manchmal denke ich, dass ich meinen Eltern eine unnötige Last bin.

Manchmal denke ich in der U-Bahn, ich würde am liebsten um mich schlagen, weil mir alle auf den Sack gehen.

Absolut immer denke ich, dass die Sau, die mir diesen Mist einflüsstert, sich besser schnell von dannen macht, bevor es hier kracht!

Hat lange gedauert, bis ich zu dieser Erkenntnis gekommen bin.

Sunday 29 July 2012

Lebenszeichen

Mich gibt es auch noch, man soll es kaum für möglich halten! Ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass ich in den letzten drei Wochen kaum zu Hause war, erst in München (da kenne ich jetzt zumindest das Messegelände), dann in Arizona. Und das war... WOW


Samstag abends hatten wir (eine Kollegin mit der ich zusammen geflogen war) Kollegen getroffen, die bereits angereist waren, und die am nächsten Tag nach Sedona wollten und uns dazu einluden mitzufahren.
Da kann man ja nicht nein sagen!
Und der Canyon war wirklich überwältigend, dem werden die Fotos gar nicht gerecht.

Gottseidank waren es an diesem Tag nur flauschige 41 Grad, was die Anreise doch erträglich machte. Spitzenwert in der Woche lag irgendwo bei 47, was selbst abends noch unerträglich war.

Ich für meinen Teil war froh, überhaupt etwas von der Gegend zu sehen, schließlich waren wir ja alle zu Trainingszwecken dort.

Aber damit hatte ich wirklich nicht gerechnet!



Das Training im Anschluss war dann auch eher Antiklimaktisch, da den ganzen Tag von 7.30 - 17.30 in einem Raum mit zuvielen Süßigkeiten eingepfercht, mit TexMex bestochen und Sofdrinks ruhiggestellt, den Reden vorne am Projektor gelauscht, wenig bis gar nichts aufgenommen weil mit emails beschäftigt (was aber nicht nur mir so ging) Nur um am Abend bei Essen und viel zu viel Gin endlich mit den anderen ins Gespräch zu kommen, sich darüber auszutuschen, welche Pläne man hat, und wie man alles irgendwie besser machen kann, als es jetzt ist. Nur um am morgen um 7.30 wieder aufzulaufen und sich einen erzählen zu lassen.

Da mein Abflug auf den Samstag Nachmittag viel, war mein Wochenende auch passe, am Montag musste ich wieder arbeiten. Noch nie habe ich dem Wochenene so entgegen gefiebert wie dieses Mal, und selten habe ich es so ungern gehen sehen.
Tja, und nächsten Montag bin ich dann wieder in Bayern.

Thursday 12 July 2012

Schlag mit Rat I

I'm gonna hit you with a plank made of wisdom.

Habe mir überlegt, ungefragt Ratschläge zu verteilen, und zwar an euch! Deswegen hier eine neue Serie.

Ratschlag Nummer 1:

Macht euch Barmenschen zum Freund. Ich verstehe nicht, warum Menschen das nicht viel öfter machen, denn die Vorteile überwiegen eindeutig. Geht Ihr in die gleiche Bar öfters, also sagen wir mal so 1x im Monat, ist es von Vorteil, wenn man das Personal auf seiner Seite hat. Das macht man am leichtesten mit Trinkgeld. Wer Geld zum Saufen hat, hat auch Geld sich erkenntlich zu zeigen. Was euch das bringt? Ganz einfach: Barmenschen vergessen nicht. Sie sind die Elefanten der Service-Branche. Und zeigt man sich öfters mal erkenntlich, dann merken sie sich das. Und zwar zu eurem Vorteil. Denn durch das Extra-Taschengeld werdet Ihr zu Ihrem Liebling. Und da kann einiges bei rum kommen:

- kürzeres Warten an der Theke wenn es voll ist

- Ab und zu ein Freigetränk

- Info's über Veranstaltungen, die eigentlich noch keiner Wissen soll (Afterparties zB)

- Klatsch (der kann je nach Bar fantastisch sein!)

- Auch mal Snacks für umme

Und am wichtigsten:

- Jemanden zum quatschen haben, wenn die Verabredung mal wieder auf sich warten lässt.

So kommt es zum Beispiel, dass wenn ich auf Steve McQueen warten muss, weil ihn irgendetwas aufhält, ich mich super mit Dorian, dem Barmenschen in unserem Stammpub unterhalte, und ich manchmal nichtmal meinen Wartedrink zahlen muss. Warum? Weil er weiß dass ich mich konsistent mit Trinkgeld erkenntlich zeige. Und da geht es weniger um die Summe, als um die Geste.

In meiner Zeit als Thresendiktator habe ich für Lieblingsgäste mal mehr als 11 gerade sein lassen, was Ladenschluss anging, was Preis anging, oder Rauchverbot im leeren Lokal. Kam mir aber einer richtig doof, hab ich den Drink den man bestellt hatte auch schon mal direkt vor der Nase des Gastes wieder augekippt, und dden Rest der Belegschaft verklickert, wer den Abend trocken ausharren muss. Das war besonders Lustig das eine Mal, als mich jemand als Schlampe bezeichnet hat, weil ich seinen 50£ Schein nicht wechseln konnte, es draußen in Strömen regnete, und ich ihm selbst Softdrinks verweigert hätte (konnte nach Leitungswasser fragen, was nicht unüblich ist). Pech gehabt.

Den Typen würd ich heute noch wieder erkennen, so hasszerfressen schaut einen schließlich nicht jeder jeden Tag an.

Aber das war es wert. Genauso wie ich es nie bereut habe, Lieblingsgsten einen auszugeben.
Weil man weiß, was man davon hat.

Drum schaut, wer euch sympathisch ist, und wer sich nicht total blöd anstellt. Bei denen ist es vergebene Liebesmüh.

Wednesday 11 July 2012

Hello Goodbye

Ich komm mir vor wie auf einem Karussel. Alles dreht sich. War ich letzte Woche erst auf einem Lehrgang, bin ich diesen Montag in München gewesen um gestern schon nach Hause zu kommen. Am Samstag geht es nach Arizona, am Sonntag nächste Woche zurück. Am Montag ist wieder Lehrgang, nur damit ich am 14. August nach Köln zur Messe fahre. Ende August hab ich dann Urlaub weil die beste Ma der Welt kommt um den Kater zu besuchen (ich habe mich damit abgefunden), Anfang September dann mein Vater, weil er essen gehen möchte (denn das geht wohl in Deutschland nicht), zwischen drin dann garantiert noch mindestens zweimal nach München.

Sollte in den näcchsten Wochen/Monaten Adressschildchen mit mir rum tragen, damit man mich, falls bei mir eine Sicherung durchbrennt und ich nicht mehr weiß wo ich hin muss, nach Hause schicken kann.

Sunday 8 July 2012

Immer wieder Samstags

Ich hatte eine Freundin gefragt, mir beim Zusammenbau meines Bettes zu helfen, weil SMQ immer wieder Ausreden fand um aus der Nummer rauszukommen. Während ich also auf Freundin Nummer 1 wartete, klingelte Mein Telefon. Freundin Nummer 2 hatte Ihren Schlüssel vergessen, Männerprobleme und was weiß ich nicht noch. Sie lud sich also kurzerhand selbst ein. Prima, dachte ich, hab ich direkt noch ein Opfer, das mir beim Schrauben helfen wird. Tja...

Nummer 2 hatte auch eine Flasche Wein dabei, die sie alleine trank als 1 und ich uns ans Abbauen des alten Bettes machten. Als wir mit dem Aufbau des neuen Bettes begannen, war sie auch schon so voll wie ein Seemann nachts um halb eins.
Dass sie dann plötzlich helfen wollte, kam daher auch gar nicht so gut an. Das Bett kam nämlich mit ganz ganz vielen kleinen Einzelteilen. Super, das letzte was ich brauche ist da eine heulende Mitdreißigerin mit einem Alkoholpegel in den Prozentzahlen, die meint mit scharfen Geräten hantieren zu müssen. Ich beauftragte Nummer 1 daher, dafür zu sorgen, dass sich 2 hinlegt und Ruhe gibt, damit ich in Ruhe weiter schrauben kann.

Und was passiert? 10 Minuten später haben die zwei eine Party in meinem Wohnzimmer, beide mit Wein in der Hand, beide einen dummen philosophischen Müll über Freundschaft am brabbeln (total tiefsinnig das Ganze, wirklich), und ich bin mit der Schrauberei alleine gelassen.
Ich schnappe mir also 1 um weiter zu arbeiten. Die faselt mitlerweile irgendein Zeug über Jungs die sie mal in der Schule gut fand und Freunde von daheim, die sich nicht oft genug melden. Undankbar, wirklich!
Dabei ist sie eine so gute Freundin, ja wirklich, wurde mir versichert. Immer wieder. Während ich am Schrauben war.

Kurz darauf dringt Krach aus dem Wohnzimmer zu uns. Ich beauftragte also 1 wieder um nachzuschauen.
2 kickte ihr Ei-Fon durch die Gegend, weil der Typ den sie gut findet ihr schon ganze 10 Minuten nicht geschrieben hat, und sie dadurch ganz klar ignoriert.
In der Zwischenzeit wurde auch schon die Pizza geliefert, die ich eigentlich aus Dank für die Hilfe bestellt hatte. Und nachdem 1/3 davon weg war, dachte man sich, dass man vielleicht mit dem Rest besser wartet, bis ich mit dem Schrauben fertig bin. Danke auch.

Kaum fertig gegessen und geschraubt, wollten 1 und ich auf die Party einer Freundin. Daher lu 2 sich auch direkt einfach mal ein, mit der Aussage, dass Sie ja Ihre Sachen eigentlich auch bei mir lassen kann, und sie dann nächste Woche abholt.
Nee Mausi, ist nicht. 1. Ist Ihre Woche ungefähr 5 Monate lang, und ich will wirklich nicht noch mehr Scheiß der nicht mir gehört in der Wohnung haben, und 2. hatte ich 1 schon zugesagt, dass sie hier übernachten kann, weil sie weiter weg wohnt, und ich keinen Platz habe noch jemanden unter zu bringen.
Und 3. will ich mir nicht noch jemanden ans Bein nageln, der offensichtlich nicht auf sich selbst aufpassen kann. Ich kann von einer 34 jährigen erwarten, dass sie irgendwie nach Hause kommt. Klappt ja sonst auch wenn sie unterwegs ist. Ihr Mitbewohner war ja schließlich auch wieder zuhause, und somit war das mit dem reinkommen kein Problem.

Die Party war dann auch eher so meh, weil die einzige Person die ich kannte (von der Gastgeberin abgesehen), P war, deren liebstes Hobby es ist, sich in den eigenen Depressionen zu suhlen, und jedem der es nicht hören will, zu erzählen wie doof alles ist, dass sie keine Freunde hat etc... Ich bin immer nett zu ihr, aber die ist echt anstrengend.

Beispiel: Buhuuu, meine Freunde laden mich nie ein!
- Ich sage dass wir jetzt fahren, sie aber gerne mitkommen kann, weil wir woanders noch was trinken wollen.
Neee ich bleib noch hier, ich kenn zwar keinen, aber trotzdem!
Und stellt sich (ohne scheiß) in die Ecke (!) und schaut auf ihre Schuhe. Nur um dem Nächsten zu erzählen, dass sie ja keine Freunde hat...

Also sind wir dann nach einer höflichen Stunde wieder weg.
2 wollte sich direkt wieder einladen, aber da bin ich hart geblieben, die hatte nämlich gerade wieder ihren Typen angerufen, und das letzte was ich brauche ist jemand der mir nachts die Bude abreisst.

Als ich irgendwann endlich mit schmerzenden Beinen und Rücken im Bett lag, hab ich drei Kreuze gemacht.

Saturday 7 July 2012

Schwarz Rot Gold

Weil ich heute erfahren habe, dass N von Bring Me Bonsai manchmal hier mitliest, hab ich mir gedacht, ich schreib mal über kuriose Dinge, von denen ich glaube, dass sie so nur in Deutschland "normal" sind.
(Zumindest fängt man sich im Ausland für solche Sachen schon mal seltsame Blicke).

1. Sich schon vor 10 Uhr morgens gesellschaftlich akzeptiert volllaufen lassen. Geht vor allem dann, wenn man idealer Weise über 40 ist, und sich am Besten mit mehreren Gleichgesinnten trifft, gerne auch von öffentlichen Einrichtungen gesponsort. Der Trick dabei ist, dass man sich am Besten entweder auf Kirchen- oder Schulgelände befindet, und der Pfarrer/Schulleiter mitmacht. Dann nennt man das nämlich Frühschoppen und alles ist gut.
Eine weniger umständliche Variante ist das Sektfrühstück. Geht auch wunderbar schon direkt nach dem Aufwachen, und man muss erst gar nicht aus dem Haus. Vorteil dabei ist, dass das ganze auch noch den Hauch des Besser gestellten hat, weil manganz kosmopolitisch einfach da weiter macht, wo man am Abend aufhört. Es ist allerdings unabdingbar andere Spirituosen als Sekt zu verwenden, sonst ist man Alkoholiker.
Mit Wein schummeln ist also nicht drin.

2. Jack Wolfskin. Der deusche liebt Jack Wolfskin Super-Survival Mode. Styling ist da eher Nebensache, man weiß schließlich nie, wann die nächste Eiszeit lauert. Es mag sein, dass solche Jacken bei -40 Grad unabdingbar sind, aber ich kann euch versichern, in Downtown Leverkusen überlebt man auch ohne. Der Preis den der Kram kostet, steht also in keinem Verhältnis zu dem, was der Kleidung abverlangt wird. Was zumindest bei Funktionskleidung doch einen Tacken seltsam wirkt.
Passend dazu sind multifunktionshosen, die so viele Taschen haben, dass man im Prinzip jeden Tag in einer anderen wohnen könnte, ohne am Ende des Jahres alle Taschen bewohnt zu haben. Solche Hosen kommen auch gerne mit Reisverschluss zum in Shorts verwandeln.
gepaart wird dies oft mit der Unart, lange Shirts unter kurzärmeligen T-shirts zu tragen. Das macht man mitlerweile seit ungefähr 12 Jahren und ich gebe alleine Stefan Raab die Schuld dafür.

3. Nackt sein. Ist vor allem in anglo-amerikanischen Kreisen ein komplett mystifizierendes Thema. Nackte Busen und Hintern schon im Mittagsfernsehen gibts es nicht! Nackt sein ohne die direkte Brücke zur Pornografie? Gibt es erst recht nicht. Nackt = Sex. Deswegen gibt es nichts lustigeres als Briten zu erklären, wie ein FKK-Strand funktioniert. Die denken nämlich: Geil, alles nackte Bräute! Jaaaa jungs, wenn Ihr vor allem auf etwas reifere Haut steht und das Geschlecht keine Rolle spielt... Dann habt Ihr viel zu gucken!
Komplett unverständlich ist es daher auch für unsere Angelsachsen, dass es Kinder gibt, die sich am FKK-Strand tummeln. Und dann versuch mal Leuten zu erklären, dass es Leute gibt, sich sich treffen um Nackt Skat zu spielen.

Und in der Sauna nackt sein ist für andere Nationen auch total seltsam. Habe ja mal berichtet, dass sich SMQ gewundert hat, warum die im Dampfbad alle nix anhaben.

So das war's für's erste. Hab ich was wichtiges vergessen? Wenn ja, immer her damit. Es ist ja so, dass man selbst erst merkt, wie komisch normal manche Dinge sind, wenn man selbst woanders lebt, wo es eben nicht zum Alltag gehört.

Was ist denn eure deutsche Lieblingsmarotte?

Friday 6 July 2012

Yes Sir, we can boogie! (and sing badly)

Woran merkt man, dass man einen großartigen Job hat?
Daran zum Beispiel, dass es zwar eine gewusste, aber keine gespürte Hierarchie gibt. Daran, dass man den ganzen Tag ein Meeting nach dem anderen haben kann, aber anstatt zu jammern, wie ätzend das ist, total gespannt ist, wer was als nächstes vorträgt. Man merkt es auch daran, dass man aus diesen Meetings mit Körben voll Ideen raus geht. Daran, dass man diese Ideen mit Menschen besprechen kann, die schon Jahrzehnte in dem Beruf sind, und einen nicht nur nicht auslachen, sondern die Ideen gut finden und sich freuen, dass man so viel vor hat. Daran, dass man da steht und fast ein Tränchen verdrückt, weil man das was wir vertreiben so unfassbar großartig findet (ganz im Ernst, wir rocken das Haus!).
Man merkt es aus daran, dass einer der Angestellten auf einem Boot lebt, welches mit einem Notfall-Party Knopf ausgestattet ist (Licht wird gedimmt, Musik geht an und - ohne Witz - eine Diskokugel kommt aus der Decke).

Man merkt es auch daran, dass man mit der ganzen Manschaft einen Trinken geht, und alles auf die Firma läuft - und zwar in Strömen. Daran, dass ehemalige Mitarbeiter trotzdem eingeladen werden und zum Feiern kommen.

Und wenn man dann beim Karaoke mit der ganzen Belegschaft "Love Shack" jault singt, der Chef enttäuscht ist, dass da kein Baccara in der auswahl ist, der Videospezialist in der Zwischenzeit "Suspicious Minds" schmettert, und man für den ganzen Gin, das Essen und alles keinen Cent bezahlt hat, und man selbst wenn man gezahlt hätte, trotzdem mit der gleichen Freude teilgenommen hätte, dann kann man guten Gewissens sagen:

I <3 my Job.