Wednesday, 16 May 2012

Immer schön langsam

Steve McQueen und ich waren ja dieses Wochenende in Berlin. Nachdem ich zuvor die feste Zusage hatte, dass ich die Stelle bekommen habe, fuhr es sich auch direkt besonders gut in Urlaub!

Und so richtig Urlaubsmäßig fühlte sich das auch an, als wir bei 26 Grad ankamen! Kenn ich von hier ja gar nicht, auch jetzt sitze ich im Pulli mit der Heizung an unter einer Decke.

Also sind wir direkt los marschiert, um uns mal so umzuschauen. Weil es so heiß war, hab ich mir auch direkt mal Sandalen zugelegt (brauch ich hier ja nicht), was sich trotz bequem und Fußbett als riesen Fehler rausstellte, weil ich mir darin ziemlich schnell ordentliche Blasen lief. Ich lerne es aber auch nie! Soweit so gut.

Wir also nach dem ersten Ausflug direkt ins Hotel, weil wir beide naßgeschwitzt erstmal in ruhe duschen, und dann langsam in Richtung Abendessen ziehen wollten, war ja auch schon etwas später.
Kaum im Hotel schüttete es dann wie aus Eimern, und das blieb dann auch erstmal so. Wir haben uns dann mit dem Taxi zum Silberlöffel fahren lassen. Der Herr ist ja so pingelig mit dem Essen, dass Restaurants mit nur zwei Hauptgerichten direkt schonmal aus der Auswahl raus sind, egal wie gut die sind, weil es immer irgendwas dabei gibt, was er nicht mag, weshalb die vielen tollen Tips von Miss Passiflora auch dem entsprechend auf Taube Ohren fielen (schade). Das Essen im Silberlöffel war aber super, und ist nur zu empfehlen, und ich kann auch aus ganzem Herzen sprechen wenn ich sage: Es war mit das einzige Mal, das wir keinen grottig schlechten Service hatten. Echt jetzt.

Das fing schon an in der Anker Klause an, in der wir dafür angefurzt wurden, dass wir es wagten, uns an Tische zu setzten, deren Reservierung schon über eine Stunde überfällig war.
1. Dass die noch kommen, kann ich nicht ahnen.
2. Ist das kein Grund mich anzuschreien und als dumm zu behandeln.
Für den Drink in meiner Hand hab ich schließlich bezahlt. Geht GAR nicht! Und das ist schade, denn ich mochte es da.

An dem Abend waren wir dann noch auf einer Party, zu der uns eine Freundin geschleppt hatte, die schon länger n Berlin wohnt. Dort hab ich dann einen Typen kennen gelernt, der mal auf der gleichen Straße wie ich, nur einen Block weiter gewohnt hatte.
Sein Grund um in Berlin zu wohnen? In London musst du Verantwortung übernehmen, weil du Geld zum Leben brauchst. In Berlin kannst du machen was du willst, kostet ja alles nichts. Und im Vergleich zu dem, was wir bei gleichem Konsum in London gezahlt hätten, war es wirklich günstig.
Das rechtfertigt aber meines erachtens nicht, dass mich am nächsten Tag eine Bartante anflaumte, weil ich es wagte nach einem neuen Glas zu fragen, weil das, was sie mir gegeben hat mit fremdem Lippenstift verschmiert war. "Das ist aber sauber!!" *kotz* "Ja, das seh ich". Gut war auch die Grinsetante, die im Cafe arbeitete in dem alles aus war, und die, nachdem wir gezwungener Weise, weil alles aus war, eine Brotzeit bestellt hatten, uns ganze 40 Minuten auf eben diese warten ließ, weil sie erst noch einen Plausch mit Schatzi halten musste. Aber weil Schatzi auch ihr Chef war, war das allen egal. Außer mir, ich hatte Hunger.
Den Vogel aber schoß man ab, als man uns eine Stunde auf unsere Pizzen warten ließ, und offensichtlich unsere Bestellung vergessen hatte. Was macht man in so einem Fall? Genau! Wir geben die Schuld dem Gast! Ist aber auch blöd, dass der Salat, den ich eine Stunde zuvor als Beilage bestellt hatte, noch 2 Meter entfernt von mir auf dem Tisch stand, da kann man natürlich denken, ich würde noch daran naschen! (Das Wort allein lässt mich schon nach Zeter und Mordio schreien! NASCHEN! Ich hab Hunger du blöde Kuh!) Sie hätte gedacht, ich würde da noch warten wollen mit der Pizza. Weniger denken ist in so einem Fall einfach auch mal mehr.

Ganz ehrlich, diese Arroganz mit der wir teilweise in Restaurants und Cafes abgefertigt wurden hat mir etwas den Spaß am Urlaub genommen, weil die Leute es sich rausnehmen, auf meine Kosten meine Zeit zu verschwenden. (die sehr kostbar ist, vor allem weil Steve McQueen und ich uns nicht jeden Tag sehen können.)

Was aber toll war: Die Flohmärkte! Wir haben beide jede Menge Schätze nach Hause getragen.
Die Franken Bar auf der Oranienburger (bei denen gig das doch auch mit dem nett sein! Und den sauberen Gläsern!). Irgendwann haben wir kurze mit der Wirtin getrunken, das war im Nachhinein eher so eine Laue Idee, in dem Moment aber super!
Das Highlight für uns war das Ramones-Museum, wir haben jetzt beide Lebenslang freien Eintritt! Und Käsekuchen haben die auch!
Super war es auch, alte Freunde wiederzusehen, und neue kennen zu lernen.
Fahrrad zu fahren, am Maybach Ufer, und im Tierpark spazieren zu gehen. Alles Dinge, die ich noch länger hätte tun können, wenn wir nicht den halben Urlaub mit auf Essen warten zugebracht hätten.
Dann halt beim nächsten Mal!

8 comments:

  1. Deutschland. So ist das leider hier oft. Schlimm ist es, wenn die Menschen die hinter dem Tresen stehen denken sie haben das Schießpulver erfunden und sie können sich viel herausnehmen nur weil sie jung, sexy und stylish sind - bei vielen Berlinern leider der Fall. Trotzdem habt ihr ja das Beste aus der Service-Wüste und dem Wetter gemacht... Und SMQ ist auch vernünftig satt geworden, wunderbar. ;-)

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  2. Ich weiß nicht, in Hamburg hatten wir dieses Problem nicht, und bei meinen Eltern in der Region hatte ich das auch noch nie.

    Ich hab echt oft geglaubt, die wollen mich jetzt verarschen.

    Satt sind wir aber immer geworden, sogar SMQ!

    Der meinte einmal, als er fröhlich an MEINEM! Schwarzwaldschinkenbrot mampfte (wir mussten tauschen, sein Pastrami brot schmeckte ihm nicht), dass sich das Warten darauf ja fast gelohnt hätte! OAAAR!

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  3. Das ist wirklich ärgerlich und schade. Diese Locations setze ich auf die schwarze Liste. Wenigstens gab es ein paar Highlights, shoppingtechnich war der Trip also ein Erfolg.

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  4. Total, wir haben beide jeweils 3 paar neue Schuhe!

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  5. Wie war das noch mit euch beiden und den Schuhen ;) passen sie denn dieses Mal ^^??
    Aber diese Servicesache scheint ja Berlintypisch zu sein, wenn ich mich an meine letzten Male in der Hauptstadt erinnere.
    Noch NIE und zwar wirklich noch nie, bin ich von einem Busfahrer dermaßen für die Frage, ob der Bus zum Hauptbahnhof fährt, fast fünf Minuten lang angekackt worden.. lieblich, vorallem weil er direkt am Flughafen stand. Da werden ausländische Touristen (und ich kam immerhin auch grad aus dem Ausland ^^) doch direkt freundlich willkommen geheißen.
    Aber allgemein empfinde ich den Service in Deutschland inzwischen als himmlisch :D nach anderthalb Jahren in Riga sind wir einfach sowas von abgehärtet.
    Mein pet peeve ist es, wenn die Kellner schon mit dem Abräumen anfangen, selbst wenn die Hälfte der Leute am Tisch noch isst. Und das passiert wirklich jedes Mal.
    Und ansonsten halt auch laaaangsam (wobei ich das noch verstehen kann, die Löhne sind katastrophal niedrig, da hätte ich auch keinen Bock), aber auch unflexibel und unfreundlich.

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  6. Passen tun sie schon, aber einlaufen muss ich sie noch, weshalb ich auch immer noch Blasen habe.

    Was mir nicht in den Kopf will: Dass die nicht merken, dass sich guter Service gerade bei Touristen aus dem englisch sprachigen Ausland (also uns) eben stark auf das Trinkgeld auswirkt, und damit direkt auf deren Einkommen.

    Wie gesagt, nirgendwo sonst ist mir sowas passiert, weder als ich allein unterwegs war, noch mit SMQ.

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  7. Ich sehe noch dein Gesicht beim Frühstück im Hotel vor mir, als du von deiner unfreiwilligen Weckaktion erzählt hast und kann mir daher sehr lebendig vorstellen, wie es dir wohl in den Kneipen ging. :D :D

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  8. Noch besser war ja, dass die einfach irgendwem den schlüssel zu meinem Zimmer gegeben haben... oh mann!

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