Steve McQueen ist Traurig. Traurig auf eine Art, die für Ihn ganz neu ist. Als gebürtiger Waliser kennt er nämlich nicht das Gefühl, wie es ist, bei einem großen, internationalen Fußball Turnier so kurz vor Schluss auszuscheiden (und Rugby interessiert ihn nicht).
Zumindest war das bis heute so.
Dies war sein erstes Jahr als Neuhalbdeutscher. Und weil man mit Wales ja bekanntlich im Fußball auch gar nicht erst beachten muss, war dies das erste Turnier, indem er soetwas wie ein WIR!-Gefühl hatte.
Akribisch auf jedes Spiel vorbereitet, die Manschaft, den Gegner und Statistiken der Vergangenheit studiert, wurde ich im Vorhinein darüber informiert, warum "WIR!" denn eigentlich nur gewinnen können.
Und bis heute haben "WIR!" das ja auch. Und jedesmal schwang er dabei seine kleine Faust in der Luft mit dem kleinen Tanz den er immer macht vor Freude. Bis heute halt.
Mit stolz geschwellter Brust sang er auch die dritte Strophe des Deutschlandliedes. Oder naja, er versuchte es. Ohne Text und Sprachkenntnis ist das ja schwer, aber was in Kompetenz fehlte machte er gut mit Gefühl und Gravitas.
Und dann sowas. Ein bisschen so wie man einem kleinen Kind bei dem ersten Großen Turnier erklären muss, warum siegen nicht selbstverständlich ist, so ungläubig ist auch SMQ.
Und der Schmerz!
"WIR!" waren doch so gut! Was ist da nur passiert? Und wieso tut einem da die kleine Stelle im Herz so weh weil da jetzt 11 Männer, mit deren Namensaussprache er sich doch trotz aller Bemühungen etwas schwer tut, nicht noch eins weiter gekommen sind?
Ich bin mir sicher, dass ich nach dem ersten Schock morgen erfahre, warum "WIR!" heute verloren haben.
Aber bis dahin darf er diesen Erstlingsschmerz dann schon noch etwas genießen.
7/20
8 years ago
Genialer Post! "WIR!" (Italien, meine zweite Heimat) haben zumindest noch ne Chance... ("WIR!" Österreicher öhm, tja...)
ReplyDeleteIch bin ja aus Grünen auch eher für die Azzurri, aber wie soll ich ihm erklären, dass "WIR!" nicht unbedingt mich mit einschließt? Obwohl: DER Mannschaft hätte ich es auch gegönnt. Ich konnte also eigentlich nur gewinnen, trotz meines eigentlichen Desinteresses.
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