Thursday 12 July 2012

Schlag mit Rat I

I'm gonna hit you with a plank made of wisdom.

Habe mir überlegt, ungefragt Ratschläge zu verteilen, und zwar an euch! Deswegen hier eine neue Serie.

Ratschlag Nummer 1:

Macht euch Barmenschen zum Freund. Ich verstehe nicht, warum Menschen das nicht viel öfter machen, denn die Vorteile überwiegen eindeutig. Geht Ihr in die gleiche Bar öfters, also sagen wir mal so 1x im Monat, ist es von Vorteil, wenn man das Personal auf seiner Seite hat. Das macht man am leichtesten mit Trinkgeld. Wer Geld zum Saufen hat, hat auch Geld sich erkenntlich zu zeigen. Was euch das bringt? Ganz einfach: Barmenschen vergessen nicht. Sie sind die Elefanten der Service-Branche. Und zeigt man sich öfters mal erkenntlich, dann merken sie sich das. Und zwar zu eurem Vorteil. Denn durch das Extra-Taschengeld werdet Ihr zu Ihrem Liebling. Und da kann einiges bei rum kommen:

- kürzeres Warten an der Theke wenn es voll ist

- Ab und zu ein Freigetränk

- Info's über Veranstaltungen, die eigentlich noch keiner Wissen soll (Afterparties zB)

- Klatsch (der kann je nach Bar fantastisch sein!)

- Auch mal Snacks für umme

Und am wichtigsten:

- Jemanden zum quatschen haben, wenn die Verabredung mal wieder auf sich warten lässt.

So kommt es zum Beispiel, dass wenn ich auf Steve McQueen warten muss, weil ihn irgendetwas aufhält, ich mich super mit Dorian, dem Barmenschen in unserem Stammpub unterhalte, und ich manchmal nichtmal meinen Wartedrink zahlen muss. Warum? Weil er weiß dass ich mich konsistent mit Trinkgeld erkenntlich zeige. Und da geht es weniger um die Summe, als um die Geste.

In meiner Zeit als Thresendiktator habe ich für Lieblingsgäste mal mehr als 11 gerade sein lassen, was Ladenschluss anging, was Preis anging, oder Rauchverbot im leeren Lokal. Kam mir aber einer richtig doof, hab ich den Drink den man bestellt hatte auch schon mal direkt vor der Nase des Gastes wieder augekippt, und dden Rest der Belegschaft verklickert, wer den Abend trocken ausharren muss. Das war besonders Lustig das eine Mal, als mich jemand als Schlampe bezeichnet hat, weil ich seinen 50£ Schein nicht wechseln konnte, es draußen in Strömen regnete, und ich ihm selbst Softdrinks verweigert hätte (konnte nach Leitungswasser fragen, was nicht unüblich ist). Pech gehabt.

Den Typen würd ich heute noch wieder erkennen, so hasszerfressen schaut einen schließlich nicht jeder jeden Tag an.

Aber das war es wert. Genauso wie ich es nie bereut habe, Lieblingsgsten einen auszugeben.
Weil man weiß, was man davon hat.

Drum schaut, wer euch sympathisch ist, und wer sich nicht total blöd anstellt. Bei denen ist es vergebene Liebesmüh.

3 comments:

  1. Hm .. also als ich noch am Tresen arbeitete fand ich es eigentlich eher lästig, dass Stammgäste sich oft aufführten, als würde ihnen der Laden gehören - und das Personal gleich mit. Erwartungshaltungen zu Gratisdrinks und open-end-Öffnungzeiten haben überwogen. So viel Trinkgeld konnten die gar nicht geben, dass mir das hätte zusagen können.

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  2. Stammgast ist nicht gleich Lieblingsgast. Wer mit Anforderungen kommt, schon mal gar nicht. Der Lieblingsgast gibt Trinkgeld, und daher zeigt man sich dafür erkenntlich irgendwann.

    Aber die Rechnung ist halt nicht gleich: Ich hab einmal Trinkgeld gegeben, also gehört mir der Laden. Aber bei denen die uns mögen, sitzen wir auch manchmal nach Schluss auf einen Drink zusammen, und manchmal geht man danach auch noch zusammen weg.

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  3. Klingt nach ner guten Idee, hab mir gestern nen Blog durchgelesen wo nen Tipp gegeben wurde für ne Berliner Kneipe. Da sind die Preise schon neidrig heißt, da lohnt sichs vielleciht auch mehrere Drinks bei ner Freundschaft abzufassen ;)

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