Sunday, 10 February 2013

Zwei Hochzeiten und jetzt bloß keinen Todesfall

Innerhalb der letzten zwei Wochen bin ich auf zwei Hochzeiten eingeladen worden, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

1) Meine Freundin M, die vor einiger Zeit in einem Club C begegnet ist, der vor mehr als einem Jahrzehnt bei mir im Philosophie-Kurs saß, hat ihren großen Tag im August. Nach einigen Problemen mit ihrer Familie, scheint sich da alles wieder ins Lot zu bewegen, und als Resultat kann ich es kaum erwarten!
Seit ich davon weiß überlege ich mir schon was ich anziehe, wie ich meine Haare will, Schuhe etc...

2) Freundin L, die Ihren Freund, den sie auf Craigslist vor sechs Wochen kennen gelernt hat, der sie schon nach einer Woche heiraten wollte, und mit dem sie Ende März schon zum Standesamt rennt. Das ganze ist eine furchbar schlechte Idee, nicht nur weil seine Familie traditionell chinesisch ist, und das gar nicht so gut findet, dass sie eben keine Chinesin ist. Darauf angesprochen meinte sie nur: "Ich weiß dass das eine schlechte Idee ist, ich mach es trotzdem. Wenn es schief geht, geht es halt schief". Da darf ich Magenschmerzen haben, oder?

Tuesday, 29 January 2013

Könnt Ihr noch was hören?

Auf Twitter geht ja gerade der #aufschrei umher, und weil ich es wichtig finde, dass man endlich mal zuhört, schreib ich da auch mal eine Erfahrungen zu:

Ganz ehrlich, die 5 Mal, die das Kännchen-Cafe vorschlägt, kommen da hinten und vorne nicht hin.

Das fing schon in der Schule an, als einer der Jungs zu mir meinte, ich sei so "hässlich, ich sollte mich umbringen und der Welt damit einen Gefallen tun". Und ich sollte meine Beine bedecken (trug Rock) weil er beim Anblick meiner Beine "kotzen müsse".

Das ging weiter als 17 Jährige, als Männer am helligten Tag neben mir im Auto runterbremsten nur um zu fragen wieviel ich pro Stunde koste.

Und dann war noch das Mal, an dem ich mich gegen einen agressiven Typen gewehrt habe, und der mir zum Dank ins Gesicht spuckte. Ein Taxifahrer der mich sah hat mir ein Taschentuch gegeben und mich umsonst nach Hause gefahren.

Oder jedes Mal, an dem ein Gast in der Bar meinte, mich anfassen zu müssen, nur weil er für 3,50 ein Bier gekauft hat.

Oder meinte, meine Oberweite kommentieren zu müssen. Oder meinen Hintern.

Und noch das mal an dem Mein ehemaliger Chef mir einen total lustigen Vergewaltigungswitz erzählte. Ich lache immer noch.

Und jedes Mal wenn einer meint "Ist doch nur ein Scherz" und "Du musst doch auch mal ein bisschen Spaß verstehen".

Und jedesmal wenn wieder ein nicht betroffener fragt, obe es denn nichts wichtigeres gäbe.

Jedes Mal, wenn eine Frau doch wieder nach dem Kinderwunsch im Jobinterview gefragt wird, und genau weiß, dass sie ja sowieso verloren hat, egal was sie jetzt sagt.

Jedes Mal, wenn man Frauen sagt, dass sie bloß X nicht anziehen ssollen und um Y Uhr sich in Z aufhalten soll, denn eigentlich sind sie es ja selber Schuld, aber niemals Männern sagt, einfach mal nicht Frauen zu bedrängen, belästigen und zu vergewaltigen.

Jedes Mal, wenn Männer schreien, dass Frauen das alles aber auch können. Wirklich? In diesem Ausmaß? Mit den gleichen Folgen und Konsequenzen? Mit dem gleichen Gefühl, nicht richtig reagiert zu haben, sich dafür zu schämen, dass man das überhaupt an sich ranlässt? Mit dem gleichen Entsetzen darüber, wie normal vieles davon uns schon geworden ist?

Ich glaube einfach, wir schreien alle noch gar nicht laut genug.

Hab es gerade nocheinmal gelesen, und wieder sind mir mindestens 10 Begebenheiten eingefallen.

Thursday, 10 January 2013

an Tagen wie diesen

Im moment überschlägt sich bei mir so einiges. Mein Chef, der vor Ort, hat uns gestern verkündet, dass er ab Montag schon nicht mehr unser Chef ist. Der neue, der Montag anfängt ist dicke mit dem neuen CEO.
Selbst gekündigt? Das ich nicht lache.

Keine Ahnung was das für mich bedeutet, im besten Fall wirds gut, im schlechtesten Fall hoffe ich, dass mein alter Chef bald in einer Position ist, in der er bald wieder mein Chef ist.

Kann gerade keiner abschätzen, und das drückt auf die Stimmung. Nach Vegas fahren wir trotzdem. Mit dem neuen und alten Chef. Mal gespannt was das gibt.

Dann noch Krankheit um einen herum, Trennungen links und rechts... drückt gerade alles auf die Stimmung.

Sunday, 23 December 2012

Oh du fröhliche

Ich bin ja eigentlich ein netter Mensch, der allen immer nur Gutes will. Aber es gibt auch Ausnahmen. Den Verantwortlichen für folgende Begebenheiten, soll dementsprechend der Braten im Hals stecken bleiben:

- Demjenigen, der entschieden hat, eine komplette Abteilung bei meinem ehemaligen Arbeitgeber drei Tage vor Weihnachten ohne Abfindung rauszuschmeißen. Auf der A****loch Skala gibt das eine pralle 10.

-Derjenigen, die meine Cousine (Friseurin) dumm angemacht hat, weil sie es gewagt hat, sich den 21. freizunehmen. Das ist der Geburtstag meines Neffen, und wohl wichtiger als irgendein dummer Haartermin, der auch leicht auf einen anderen Tag verschoben werden könnte. Was ist denn bitte kaputt bei den Leuten?

-Der Freund einer Freundin, der Sie mit einer gemeinsamen Kollegin betrügt, die PS Vita aber trozdem als Geschenk von ihr (der Freundin) annimmt. Bah Pfui!

- Der Frau meines Cousins, die Ihrer Tochter (3 Jahre) zu Weihnachten ein Vileda Putzset kauft. Hauptsache sie weiß von Anfang an wo ihr Platz im Leben ist, oder wie hab ich das zu verstehen???

Mit letzterer darf ich dann morgen Weihnachten feiern. Ich freu mich schon.

Saturday, 8 December 2012

Alle Jahre wieder

Mein Chef hat eine Schwäche für gute Parties. Aus diesem Grund haben wir daher dieses Jahr nicht nur eine, sondern gleich drei Weihnachtsfeiern. Und weil das selbst die Großzügigste Firma nicht im Budget hat, findet er jedesmal irgendwen, der uns diese Feiern spendiert.

Und auf Kosten anderer feiert es sich ja eben nochmal so gut!

Nummer 1 war diesen Donnerstag in einer Bar um die Ecke von unserem Büro. Die 4 Kannen Vodka Cocktail waren im Nu weg, und der Ausrichter der Feier, ein ehemaliger Geschäftspartner der es gerne wieder werden möchte (aber nicht wird), hat sich angeboten uns einzuladen. Und hatte wohl keine Ahnung auf was die sich eingelassen haben. Je länger der Abend voran ging, desto bedröppelter sahen die aus. Kein Wunder, wir haben innerhalb einer Stunde bestimmt 3 Flaschen Jägermeister leer gemacht. Und das mit, sagen wir mal, 15 Personen. Danach schleppte der Chef uns noch in einen Club, indem ich auf mysteriöse Weise meine Drinks nicht zahlen musste (Eintritt aber schon. Komisch). Irgendwann hab ich dann aufgegeben und bin heimgefahren, nachdem ich wie ein neugeborenes Giraffenbaby, das zum ersten Mal versucht aufzustehen, in ein Taxi geklettert bin, da ich unglaublich hohe Schuhe anhatte, und mir von der Tanzerei die Knie weh taten.

Am nächsten Morgen saß ich leidend im Büro, aber immerhin war ich da, die Hälfte etwa arbeitete "von Zuhause".

Bald ist dann die Feier mit dem Team in Deutschland, die im Vergleich gesittet von statten gehen wird, aber auch nur weil wir alle im Januar nach LAS VEGAS FLIEGEN!

Da haben wir nämlich Jahresvollversammlung in Phoenix, und müssen sowieso alle hin. Und wenn man eh schon mal da ist, dachte sich der Chef, dann kann man es auch einfach mal krachen lassen, oder?

Mich sogrt etwas, dass das Hotel auch ein Casino hat. Ich habe die Angewohnheit, unglaublich dumme Ideen zu haben, wenn ich was getrunken habe, und wie man mir sagte, sind die Getränke drt umsonst (oder eben auf Firmenkosten). Mir schwant schlimmstes!

Abgesehen davon: OMFG!!! Was zieh ich an???

Saturday, 1 December 2012

An die Nieren

Facebook ist vielleicht einer der größten Zeitverschwender die es gibt, es hilft aber auch großartig dabei, mich auf dem Laufenden zu halten, was Leute angeht, die ich nun nicht unbedigt perönlich sehen muss. 
Exfreunde zum Beispiel.

Es hat mich unter anderem auch auf die seltsame Begebenheit hingewiesen, die einer Bekannten widerfahren ist:

Seit einiger Zeit ist sie, mit der ich mal enger befreundet war, schon mit ihrem Freund zusammen. Seit dem in etwa, habe ich sie nicht mehr wirklich gesehen und man hat sich aus den Augen verloren. Durch Facebook allerdings, konnte ich ihre Geschichte verfolgen, die alleine statistisch schon bemerkenswert ist. Ihr Freund brauchte nämlich eine neue Niere. Und wer ist der passende Spender? 

Sie! 

Selbst bei Geschwistern liegt die warscheinlichkeit, dass man ein passender Spender ist bei nur etwa 25%.
Dass ausgerechnet die eigene Freundin geeignet ist, macht eine Warscheinlichkeit von wieviel? Kann das mal einer ausrechnen? Ich meine das ist n etwa wie im Lotto gewinnen, außer dass es noch viel viel besser ist.

Was mich aber nachdenklich gemacht hat, ist folgendes: Die Frage, ob man jemandem die eigene Niere geben würde.
Ab wann wird das selbstverständlich? Mit Hochzeit, ab einer gewissen Beziehungsdauer?Wo liegt der Auslöser dafür, dass man sagt: "Dir gebe ich einen Teil meines Körpers".
Das Risiko ist ja schließlich, dass die verbleibende Niere irgendwann versagt, und man keine zweite mehr hat, die einspringen kann.

Würdet Ihr eurem Partner/Partnerin eure Niere geben? 

Wednesday, 28 November 2012

God save the Queen

For einiger Zeit hatte ich mich ja mal über ein paar Besonderheiten der Deutschen ausgelassen. Damit das nicht so einseitig dasteht, dachte ich mir, kommen jetzt mal die Insulaner dran. Hat ja schließlich jedes Völkchen so seine (liebenswerten) Macken.

1. Kaffee. Böse Zungen behaupten, der Brite trinke Tee weil sein Kaffee so schlecht sei. Das ist nur zum Teil richtig, denn: Der Brite trinkt Tee, weil er keinen Kaffee kennt.
Die braune Plörre, die einem untergejubelt wird, kommt nömlich meist nicht aus einer Maschine, sondern aus dem Glas, und zwar in Form von Granulat.
Wer sich im Supermarkt jedes Mal fragt, wer dieses Granulat Zeug kauft, und warum sich das seit Jahrzehnten hält, das liegt daran, dass 54+ Millionen Insulaner keinen Filterkaffee kennen.
So kenne ich auch keinen einzigen Haushalt im Besitz einer Kaffeemaschine.
Was der Insulaner aber sehr wohl kennt: Doppelter Espresso mit Caramel und Soya Milch, Matcha Latte Laktose frei, Tripple Mango Passion Fruit Frappuccino, Strawberry Vanilla Babyccino (oder bei uns schlicht: Vanille Erdbeermilch im Prenzlauer Berg-Gewand). Man kriegt also alles, außer Filterkaffee. Kriegt man den überraschend doch, heißt er "Americano" schmeckt scheiße und kostet 3x mehr als er sollte.

Ey was guckst du?
2. Nacktsein. Für den Briten ein Ding der Unmöglichkeit.


Naja, SO unmöglich auch nicht, man muss dafür nur auf ein öffentliches Wahrzeichen klettern. EASY!  
Aber dann erklör den mal, wieso es in Deutschland Nacktstrände gibt, die man mit der ganzen Familie besucht. MIT KINDERN!!! Für Briten ein Ding der Unmöglichkeit, auch Sexualkunde in der Schule am besten erst mit 34 1/2. Damit man denen bloß nicht zu dummen Gedanken verhilft.
Dass die kleinen Scheisser auch von alleine drauf kommen, wozu das seltsame Gebammel da unten gut ist, wird ignoriert. Wodurch es zu einer Invasion der Körperfresser Teenage Mums kommt, die alle kaum gerade aus laufen können, aber drei Mäuler stopfen sollen - geschenkt. Hauptsache man muss dem eigenen Sproß nicht erklären, warum man selbst nur 14 Jahre älter ist. Aber wer will schließlich nicht mit 26 schon Oma sein?

3. Sport. Sie versuchen es ja. Müsste man Ihnen eine Referrenz schreiben, so stünde darin "Hat sich stets bemüht". Die britische, und vor allem die englische Seele leidet darunter, nie bei großen Turnieren zu gewinnen. Selbst hat man sich in Sportarten ins Abseits manövriert, die man eigentlich sogar erfunden hatte. Das ist bitter. Deshalb hat man auch dafür gesorgt, dass die letzten paar verbliebenen, in denen man noch einigermaßen was reißen konnte, die Kollonien nicht verlassen. Wer mal 6 Stunden lang die immer gleiche Partie Cricket verfolgt hat, und dabei nicht vor Langeweile umgekommen ist, kann sich denken wieso.