Sunday 25 December 2011

Terror unterm Baum

Ich hatte es ja mal gesagt, aber Kinder sind das letzte was ich mir antun werde. Weihnachten eignet sich daher super, mir vor Augen zu halten, wieso das so ist.

Und zwar am besten am Beispiel meines Cousins.

Meine Fresse sieht der schlecht aus!

Mein Cousin war für mich als Einzelkind immer eine Art großer Bruder-Ersatz, Inbegriff des Coolseins. Lange Haare, ACDC, Guns'n'roses etc machten auf mich als Kind halt schon einen Riesen Eindruck. Und sein Computer, damals Amiga, auf dem ich immer zocken durfte.

Und dann lernte er seine idiotische Freundin kennen. Die Alte kroch meiner Tante dermaßen in den Arsch, die schaut ihr immer noch aus dem Mund. Oder welche (damals) 20 Jährige zieht sich freiwillig "Lord of the Dance" rein?
Jedenfalls fnd die mein Cousin so gut, dass er wegen ihr in ein Kaff zog, sich die Haare schnitt, ein Vorortfreundliches Auto anschaffte (Mensch, der war doch sogar Mitglied im Kadett-Club! Und dann das!)
und am schlimmsten: plötzlich Eros Ramazotti im CD-Player hatte. Und den hören doch nur wirklich sexuell unterforderte Damen spät-mittleren Alters (und mein Vater, aber dazu mal ein anderes Mal mehr).
Er war also verloren. Man heiratete, der BMW aus der 3er Reihe wurde ein Jeep, weil Madamme sich ja in einem solchen Popelauto nicht blicken lassen kann, und mein Cousin lachte sich eine defizitäre Firma an (super Idee, das!) Madamme meinte nämlich, er mache als Unternehmer mehr her.
Und während er sich mit der Firma abkämpfte, saß sie, die nun nicht mehr arbeitete, zu Hause und langweilte sich. Da muss natürlich ein Kind her! Ist ja egal, wenn der Mann sowieso schon zuviel Streß an der Backe hat, nein das muss genau jetzt sein, weil sie das so will.

Nun gut.

Gestern sah ich meinen Cousin zum erstan mal seit 2 Jahren, da er es letztes Jahr auf Grund des Schnees nicht geschafft hatte zu kommen.
Das Kind, das optisch auch Neandethaler sein könnte (an den Genen UNSERER Familie liegt das mit Sicherheit nicht), hat ein gemüt wie Gadaffi und Hussein in einem. Bekommt es nicht, was es will, und das am besten gestern, wird so lange gebrüllt bis sich selbst der friedfertigste Mensch überlegt, ob Gewalt gegenüber Kindern wirklich so furchtbar ist.
Madamme redet mittlerweile nicht, sie brabbelt nur noch. "Dududada" den ganzen Abend. Gut, besonders tiefgründig war die noch nie, aber normalerweise gingen einfache Hauptsätze trotzdem immer.
Ungefragt wurde dann auch noch Rolf Zuchovski eingelegt und das Elend war perfekt.
Der Blick, den mein Cousin seinem Tyrannen und Ehekuh zu warf, sprach auch Bände. Ich nehme ab heute Wetten an, wie lange es dauert, bis er sich anderweitig vergnügt. Denn dass er die Offenbahrung in der Weihnachtsbäckerei gefunden hat wie bereits seine Angetraute, das wage ich doch zu bezweifeln. Geärgert wird er sich haben, dass er fahren musste und sich nicht wie ich genüßlich mit dem roten aus der Pfalz langsam aber sicher abschießen konnte. Tobsuchtshöhepunkt war, als er und Madamme die Brut zu zweit festhalten mussten, nachdem das Terrorkind den weißen Teppich meiner Tante mit Rotwein übergossen hatte, weil es unbedingt Haribo wollte. Wegen einem Blöden Haribo kann sich jetzt die Tante einen neuen Teppich kaufen. Ist sie aber auch selbst Schuld, denn wieso sagt sie auch nein wenn Prinzesschen etwas verlangt? Und bitte sagen ist eh überbewertet. Ich saß da, habe mir das Trauerspiel angeschaut und mich gefreut, dass ich "nur" eine Katze habe.

2 comments:

  1. Ich finde Kinder im Allgemeinen (und im Beonderen meist erst recht) auch eher grauenhaft. Einem besonders nervigen habe ich neulich im Zoo "Ich werde dich töten" zugeflüstert. Manchmal mache ich mir Angst.

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  2. Ich kann das vollends nachempfinden. Knaller war ein Typ, der, nachdem er aufgefordert wurde, sein Balg im Restaurant mal endlich ruhig zustellen, sagte: "Ich werde meinem Kind niemals sagen was es zu tun und zu lassen hat!" Und der meinte das ernst!

    Na prost, da kommt noch was auf uns zu. Ich persönlich bin ja großer Fan von Militär-Akademien, am besten so ab 3.

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