Wednesday 28 December 2011

Billanzen an der Grenze

Heute bin ich wieder nach Hause gefahren. Weg von der Familie (was schade war, wäre gerne noch geblieben). Zurück in den Nebel (aber ohne Gorillas das ganze).
Diesmal fuhr ich mit dem Zug, das ist so schön stressfrei und bequem. Man kann alles mit ins Handgepäck nehmen, so hab ich schön mein Strickzeug und Buch rausgeholt (sehr entspannend, und ich mag das Gefühl, etwas produktives zu tun).
Auch kann man einfach aus dem Fenster schaun und alles Revue passieren lassen. Und das hab ich getan.
Und nachdem ich Deutschland, Luxembourg und Belgien durchquert habe, kann ich ehrlich sagen:

Dass es selten so entspannt ging mit meinen Eltern (die ich wirklich mag, die mich aber auch leicht zur Weißglut treiben können).
Dass ich es kaum erwarten kann, den Kater wieder zu sehen.
Dass ich glaube, die Schwierigkeiten mit SMQ können zu unserer beider Zufriedenheit gelöst werden.
Dass ich mich ehrlich freue, die Kollegen morgen zu sehen, auch wenn das bedeutet, dass ich arbeiten gehen muss.
Dass alles auch irgendwie schlimmer hätte kommen können, als es im letzten Monat kam, ich aber meine Belastungsgrenze erreicht habe.
Dass ich dagegen etwas tun werde und schon bald eine Therapeutin besuche, die mir dabei hilft, meinen Kopf aufzuräumen.
Dass ich das nicht als Niederlage mir gegenüber werten muss (das solte niemand! Wegen einem Schnupfen geht ihr ja auch zum Arzt)
Dass ich wirklich tolle Freunde habe, auf die ich mich verlassen kann, und sie sich auf mich, trotz allem.
Dass ich weniger Ansprüche an mich selber stellen muss.
Dass ich besser bin, als ich mich selbst oft mache.
Dass ich lernen muss zu sagen, wann es mir reicht.

Dass mich das alles doch nur menschlich macht.

5 comments:

  1. Ja, man sollte viel barmherziger mit sich selbst sein! Wünsche einen guten Start Morgen!

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  2. Ach ich glaube, ich bin nicht die Einzigste, die damit Probleme hat. Ich kenne Menschen, die geben ihr letztes für andere, und machen sich trotzdem selbst klein (im besten Fall) oder richtig runter. Ich schwanke oft dazwischen, je nach Tagesform, aber da werde ich dran arbeiten. Ist jedenfalls mein guter Vorsatz.

    Wenn man mit sich selbst nachgiebiger ist, dann ist einigem schon geholfen!

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  3. Auf jeden Fall! Für mich machen ja auch die kleinen Macken und vermeintlichen Defizite andere eher interessant, als diese perfekten Menschen. Ich meine, nicht nur das, was wir besonders gut können, sondern auch das, was wir nicht können macht uns aus und liebenswert. Keine Ahnung, warum ich mit mir selber dann oft so streng bin.

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  4. Ein Therapeutenbesuch ist keine Niederlage sondern ein Gewinn. Um Hilfe bitten zu können, ist eine große Stärke und keine Schwäche. Meist muss man das leider sehr schmerzhaft lernen.

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  5. Das Problem ist, dass einem diese Dinge bei anderen wie selbstverständlich scheinen, man sie sich selbst aber nicht zugestehen will. (was Teil des zu behandelnden Problems ist)

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