Monday, 22 February 2010

Monsieur LeChat

Oder: Wie man auch an eine Katze kommt.

Vor etwa zwei Jahren, kam mein Mitbewohner an und verkündete, dass das Haus bald vorübergehend einen neuen Mitbewohner haben werde. Freunde von ihm seien dabei nach Portugal zu ziehen und bräuchten daher jemanden der in der Zwischenzeit auf ihren Kater aufpasst, bis man ihn nachholen könne.
Niemand war darüber glücklicher als ich, denn ich wollte immer schon eine Katze haben, die Umstände hatten es aber nie zugelassen. Hier hatte ich also die perfekte Gelegenheit mich ohne großes Risiko zu erproben, da das Tier ja nur etwa 4 Wochen bei uns bleiben sollte. Ich bot mich freiwillig an die Versorgung zu übernehmen, und weil meine Mitbewohner 1. chronisch faul und 2. schon mit sich selbst überfordert sind,  stimmte auch jeder zu.
Es klingelte dann eines Abends an der Tür und unter lautem Miauen wurde Sid dann in seiner Box in mein Zimmer gebracht. wo er dann auch die nächsten 5 Wochen blieb. Wieso 5 Wochen? Tja, die Besitzer, denen ja soooo viel an dem Tier liegt, haben sich nach einem weiteren Pflichtbesuch nicht mehr gemeldet. Auf Nachfragen hin, hieß es immer man würde bald kommen, aber nie passierte etwas. Für den Kater war es das beste was ihm passieren konnte, denn das verängstigte abgemagerte Tier entwickelte nicht nur einen erstaunlichen Appetit,
sondern wurde auch von Tag zu Tag zutraulicher. 2 Jahre später ist mein 4 Wochen Katerprojekt immer noch nicht abgeschlossen. Und ganz ehrlich, ich hätte es nicht besser haben können. Der Kater beisst nicht, kratzt nicht und das beste: er erledigt sein Geschäft exklusiv in der freien Natur. Er hört auf seinen Namen, hält das Haus Spinnen frei und macht sich auch als Kopfkissen recht gut.

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