Thursday 6 October 2011

Wie es in den Wald ruft, so schallt es hinaus

Das geht im Negativen wie im Positiven. 

Gestern etwa hab ich auf dem Nachhauseweg eine Frau gesehen, die Schwierigkeiten hatte, ihren Einkaufstrolley in den Bus zu hieven. Also hab ich gefragt ob sie Hilfe braucht und schnell mit angepackt. Sowas ist für mich selbstverständlich.

Heute dann hatte eine Frau, die sehr schlecht Englisch sprach jemanden im Bus angesprochen und gefragt, ob die Person ihr sagen könne, wie man zu der Adresse käme, die auf ihrem Zettel stand. Da man ihr nicht helfen konnte hab ich kurz gefragt wo sie hin müsse, und gesehen, dass das direkt bei mir um die Ecke war.
Also hab ich angeboten, sie dorthin zu bringen. Ich hatte ja Zeit und es war nicht weit weg.
Auf dem Weg erzählte sie dann dass sie einen Termin bei der Beratungsstelle für Flüchtlingsfrauen hätte, aus dem Irak käme und schon seit 3 Jahren ohne ihren Mann in England lebte. Ihr Mann war wohl noch im Irak und sie ganz alleine hier. Das tat mir ja schon leid für sie, denn so einfach ist das ja auch nicht sich unter den Umständen ein Soziales Netz aufzubauen, vor allem nicht, wenn man von Stadt zu Stadt geschickt wird. Zuvor war sie wohl in Manchester.

Und dann meinte sie, dass sie nicht oft Menschen trifft, die so nett seien und sich die Zeit nehmen.

Das ist doch schade, oder? Würde ich Hilfe brauchen, wollte ich ja auch dass mir jemand hilft.
Und es hat mich ja nix gekostet und ich sehe es daher als Selbstverständlichkeit an.

Und was soll ich sagen? Ich musste heute einen neuen Staubsauger kaufen und habe schnell im Internet nachgeschaut, ob die Abholstelle von Argos hier um die Ecke da was preisgünstiges auf Lager hatte. Da kann man nämlich seine Postleitzahl eingeben und die zeigen einem dann die Stückzahlen an.
Heute waren ausgerechnet Staubsauger die auf Tierhaar spezialisiert sind über die Hälfte reduziert. Hat mir mal ebenso 50 Pfund gespart.

Und später im Supermarkt hat mich jemand vorgelassen, obwohl ich den Korb voll hatte.

da sag noch mal einer Karma gibbet nicht.

Dass mir der Kater dafür später dann unters Bett gekotzt hat...  

7 comments:

  1. Hab beim letzten Satz grad laut auflachen müssen :)
    Ja, das mit dem Karma stimmt wirklich, erlebe das in letzter Zeit oft - sowohl positiv als auch negativ (meinem bösen ex sind lauter blöde Dinge passiert. Ach wie blöd auch!) ;)

    ReplyDelete
  2. Der hat gek...., weil er sich so über das gute Karma gefreut hat!

    Morgen bin ich ganz nett, das spart anscheinend Geld ;-)

    ReplyDelete
  3. Na sowas, wer hätte damit gerechnet ^^.

    ReplyDelete
  4. Nett sein lohnt sich total, alleine schon weil sich mein kleines Herz aus Stein dann so warm und pelzig anfühlt.

    Der Kater hatte im übrigen nichts anderes als akute Überfressitis. aber dass ich dafür zum sauber machen unters Bett krabbeln musste...

    ReplyDelete
  5. Das hast du gut gemacht. Ich bin auch so. Vielen fällt ja schon was ab, wenn sie "Guten Tag" hören bzw. sagen....beschweren sich aber über die furchtbare anonymität in den Städten. Meine Schwester sagte mir, wegen meiner freundlichkeit, das ich ein Schleimer wäre. Das meinte sie vollkommen ernst. Heute rede ich mit meiner Schwester kein Wort mehr und habe ihr gezeigt, wie ein unfreundlicher Björn ausschaut.

    ReplyDelete
  6. Das stimmt, Björn ist total freundlich. Früher war mir Freundlichkeit immer ein Last. Irgendwann habe ich mich dann überwunden. Das galt insb. für das Thema Smalltalk am Rande von Tagungen und so. Das fand ich immmer total überflüssig - noch dazu in meiner beruflichen Männerwelt wegen der dortigen Themen. Ich habe mich dann - typisch Frau - immer sinnvoll bechäftigt, aufgeräumt usw. Und dann habe ich gemerkt: wenn ich das immer weiter mache, komme ich nie über den Status "der Assistentin" hinaus und ignoriere ich das Chaos und stelle mich freundlich mit zu "den Männern" und nehme an ihren Dünnsinngesprächen teil ;-) AAAAber niemals lasse ich die arme Person, die für das Aufräumen zuständig ist, zum Schluss damit allein, weil ich eben weiß, wie das ist ... Was ich eigentlich sagen will: Freundlichkeit ist gar nicht anstrengend. Im Gegenteil. Freundlichkeit flutscht.

    Habt einen schönen Tag!

    ReplyDelete
  7. Ich denk mir ja auch immer, dass man sich keinen abbricht einfach nur nett zu sein. es geht noch nichtmal darum sich super umstände zu machen, sondern fängt damit an, dass man den Leuten an der Kasse einen schönen Tag wünscht, dass man seine Nachbarn einfach mal fragt wie es so geht. Wenn ich kann,dann mache ich auch mehr.
    Damit bin ich immer gut gefahren, und die Leute merken sich sowas auch. Zum Beispiel wenn ich in einer Bar einen ausgegeben bekomme weil ich immer etwas Trinkgeld gebe (muss ja nicht viel sein) oder sich die Leute revangieren wenn ich mal hilfe brauche.

    Man hat ja schliesslich nix davon sich bei Servicekräften wie Prinz Popo aufzuführen.

    ReplyDelete