Wednesday 27 May 2009

Gedankensalat

Ich habe gerade auf einer der bekanntesten Netzwerk-Plattformen auf den Home Button gedrückt. Dabei kam mir der Gedanke, wie es denn wäre wenn dieser Knopf mich wirklich nach Hause bringen würde, also nicht nur auf die Hauptseite eines Allerweltsportals. Doch mein zu Hause - Wo ist das eigentlich? Momentan würde ich sagen an meinem aktuellen Aufenthaltsort. Vor drei Jahren noch aber, hätte ich eine komplett andere Antwort gegeben und mir niemals vorgestellt, dass es je anders sein könnte oder würde. Bei meinem Besuch in der alten Heimat vor kurzem musste ich feststellen, dass ich dort einfach nicht mehr zu Hause bin. Die Straßen sind noch dieselben, die Erinnerungen gleich lieb, die Freunde alle noch da - aber ich bin nicht mehr die Gleiche. Die Stadt aus der ich ursprünglich komme ist es auch nicht, denn dort hatte ich nie eine Heimat. Eine meiner frühesten Erinnerungen an diese Stadt ist ein Samstag Nachmittag im Sommer an dem ich mit meinem Vater auf dem Weg zum Teich war um Enten zu füttern. Enten in den 80er Jahren wussten noch nicht dass Brot schlecht für sie ist, und so nahmen sie mein Angebot der Speiseplanerweiterung dankbar an. Ich ging also an der Hand meines Vaters durch die Fußgängerzone und dachte "Hier will ich später nicht leben müssen." Das ist ziemlich deprimierend wenn man es genau betrachtet. Aber im Endeffekt hatte ich recht.
Wer aber weiß schon wo es mich bald hintreibt? Braucht jeder etwas dass er Heimat nennt? Kann das auch mehr als ein Ort sein?
Oder hat sich, mit der Einführung sozialer Netzwerke und deren Home Buttons, unser Empfinden und unsere Realität so verändert, dass die Heimat dort ist, wo uns Facebook, Studivz und Konsorten auf ihrer Seite willkommen heißen?

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